Der Darm - Sitz der Gesundheit.

In unserem Darm sind etwa 70 bis 80 Prozent der Immunzellen unseres Körpers aktiv.

 

Der menschliche Darm ist etwa 5 bis 7 Meter lang. Er beherbergt Billionen von Mikroorganismen, die die Darmflora bilden. Gemeinsam mit der Darmschleimhaut, helfen sie nicht nur bei der Verdauung, sondern bilden ein eigenes Immunsystem; das sogenannte "darmassoziierte Immunsystem".

 

Lange nahmen Forscher an, dass, würde man den Darm nach außen stülpen und auswalzen, dieser eine Fläche von ungefähr zwei Tennisfeldern (ca. 400 Quadratmeter) ausfülle. Neue Erkenntnisse eines schwedischen Forscherteams widersprachen dem nun und konnten nachweisen, dass die "ausgewalzte" Darmgröße "nur" 30 bis höchstens 40 Quadratmeter beträgt. An der enormen Leistungsfähigkeit des Darms ändern aber diese aktuellen Erkenntnisse nichts. Alle Mineralstoffe, Nährstoffe, Vitamine und Wasser, die der menschliche Körper benötigt passieren ihn und werden von ihm verwertet. Eine funktionierender Darm filtert viele Krankheitserreger und Keime heraus und und ist damit ein wichtiger Stabilisator für die menschliche Gesundheit.

 

 

Unser Darm ist ein eigenes kleines Ökosystem mit großer Verantwortung. 

 

Der Dünndarm beginnt direkt hinter dem Magen und besteht aus drei Abschnitten: dem sehr kurzen Zwölffingerdarm (Duodenum), dem Leerdarm (Jejenum) und dem Krummdarm (Ileum). Zusammen können diese Abschnitte bis zu 5,5 Meter messen. Er nimmt alle Speisen und Getränke zuerst auf und erledigt einen großen Teil der Verdauungsarbeit. Dabei filtert er mittels  Enzymen die enthaltenen Nährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Vitamine heraus, indem er sie in ihre Bestandteile aufspaltet. Diese Nährstoffpartikel werden dann von der Darmwand aufgenommen und über das Blut dem restlichen Organismus zur Verfügung gestellt.

 

 

Für die Nahrungsreste die unser Dünndarm nicht verwerten konnte, ist der Dickdarm zuständig. Er entzieht dem übrig gebliebenen Speisebrei die für unseren Körper wichtigen Elektrolyte und Wasser. Zu diesen unverdaulichen Nahrungsbestandteilen gehören z.B. die Ballaststoffe. Diese werden von den dort lebenden Bakterien, in Fäulnis- und Gärungsprozessen, abgebaut und zersetzt. 

 

Unser Darm ist ein wichtiges Bollwerk unseres Immunsystems.

 

Tag täglich passieren etliche Fremdstoffe, Schadstoffe, Bakterien, Viren und Pilze unseren Darm. Da ist es nicht verwunderlich, dass mehr als die Hälfte unserer Immunzellen hier aktiv sind. So stellt die Darmschleimhaut eine der wichtigsten Barrieren unseres Körpers dar. Sie ist eine Art Türsteher, die unseren Körper im Inneren vor der Außenwelt, mit all ihren möglichen Krankheitserregern und Schadstoffen, schützt und nur kleinste Moleküle (z.B. Nährstoffe, Wasser, Elektrolyte), die unser Körper benötigt, hinein lässt.

 

Circa 25 Prozent unserer Darmschleimhaut beschäftigt sich permanent mit der Immunabwehr.

 

Unser darmeigenes Immunsystem kann direkt und sehr gezielt auf schädliche Einflüsse reagieren. Dies gelingt ihm vor allem durch die Lymphknoten, die sich in unserer Darmschleimhaut befinden, denn diese enthalten spezielle Zellen zur Immunabwehr, sog. Lymphozyten. Diese Lymphozyten gehören zu einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie identifizieren und vernichten potenzielle Krankheitserreger. 

 

Unterstützt wird die Darmschleimhaut bei der Erregerabwehr von der Darmflora. Diese besteht aus über 500 verschiedenen Bakterienarten und bildet quasi ein eigenes kleines Ökosystem. Diese Bakterienflora liefert der Darmschleimhaut die Energiebausteine, die sie für die Abwehr benötigt. Die Energiebausteine gewinnen die Bakterien übrigens aus den oben genannten unverdaulichen Nahrungsresten (z.B. Ballaststoffe). Denn bei der Zersetzung dieser Nahrungsreste entstehen kurze Fettsäuren, die der Darmschleimhaut Energie liefern.

 

Aber das kleine Ökosystem kann noch mehr! Eine gesunde Darmflora kann auch die Ansiedlung krankmachender Keime an der Darmwand verhindern, denn einige der zahlreichen Bakterien unseres Darms können Stoffe absondern, welche andere Bakterien schädigen. Mit diesen sogenannten Bakteriziden schützt sich die Darmflora vor einer Verdrängung durch fremde Bakterien.   

 

So wird sichergestellt, dass unser darmeigenes Immunsystem direkt und sehr gezielt auf verschiedenste Störenfriede reagieren kann. 

 

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