Wieso kann ungesunde und übermäßige Ernährung krank machen?

Wenn man seinem Körper zu viele ungesunde Lebensmittel zuführt, wird der Körper mit der Verwertung überlastet und es entsteht oxidativer Stress. Hierbei greifen freie Radikale vermehrt unsere Zellen an und zerstören sie. Freie Radikale sind kleine Räuber, denn sie rauben unseren Zellen ein Elektron, was ihnen selber fehlt. Das kann dazu führen, dass die auf unserer Zelloberfläche befindlichen Rezeptoren zerstört werden – so auch die Insulin-Rezeptoren. Diese Rezeptoren werden von unseren Zellen für die Energieversorgung benötigt. Rezeptoren sind spezielle Proteine, an die Hormone oder Enzyme andocken können. Dockt zum Beispiel Insulin an eine Körperzelle an, bekommt die Zelle das Signal Glukose aufzunehmen. Wird diese Andockstelle jedoch von freien Radikalen zerstört, kann kein Signal mehr weitergeleitet werden. Die Zelle kann keine überlebenswichtige Glukose mehr aufnehmen und muss sterben.

 

Wenn wir Nahrung zu uns nehmen, steigt unser Blutzuckerspiegel. Unser Gehirn meldet dann unserer Bauchspeicheldrüse, dass sie Insulin ausschütten soll. Das Insulin beeinflusst daraufhin unser Hungerzentrum und meldet „wir haben keinen Hunger mehr“, indem es dort die Bildung von Hungerstoffen vermindert.

 

Kommt es zu einer Störung des Stoffwechsels durch die vermehrte Zerstörung von Insulin-Rezeptoren, kann man von einer Insulinresistenz sprechen, also der Unfähigkeit des Insulins an unsere Zellen anzudocken. Die Folge davon ist, dass unser Körper mit seinen Zellen hungrig bleibt und immer mehr Nährstoffe zugeführt bekommen will, was wiederum zu weiterer Gewichtszunahme und anderen Krankheiten führen kann, wie Diabetes mellitus Typ 2, Arteriosklerose und Fettstoffwechselstörungen.

 

Aber damit nicht genug. Auch unser Darm fühlt sich irgendwann gestört.

 

Die Darmflora ist ein eigenes kleines und sehr wichtiges Ökosystem, bestehend aus Billionen von kleinen Bakterien. Sie hilft bei der Zersetzung und Verwertung von Nahrungsresten, die der Dünndarm nicht verdauen konnte (z.B. Ballaststoffe). Das kommt nicht nur dem restlichen Körper zu Gute, weil er hierdurch die wichtigen Elektrolyte zugeführt bekommt, sondern auch der Darmschleimhaut. Denn während die Bakterien die unverdaulichen Nahrungsreste aufschließen, entstehen kurze Fettsäuren, die die Darmschleimhaut verwenden kann und die ihr Energie liefern. 

 

Unsere Darmschleimhaut ist eines der wichtigsten Bollwerke unseres Immunsystems, denn hier befinden sich über 70 Prozent unserer Immunzellen.  

 

Wird unsere Darmflora durch Medikamente (wie z.B. Antibiotika), Stress oder schlechte Ernährung gestört, dann stört das auch unsere Gesundheit. Der Grund dafür liegt darin, dass unsere Darmschleimhaut nicht mehr genügend kleiner Helfer hat (Mikroorganismen), die sie mit Energie versorgen und sie, mit Hilfe von Bakteriziden, bei der Immunabwehr unterstützt. Wird die Darmschleimhaut angegriffen, werden auch die in ihr beheimateten Lymphknoten angegriffen. Die Folgen davon sind weitreichend und betreffen den gesamten Organismus. Die Abwehrkräfte werden geschwächt, Stoffwechselstörungen können sich einstellen und daraus können dann weitere  Krankheitsbilder entstehen führen können (z.B. Diabetes, Arteriosklerose).     

 

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